Fünf wichtige Lehren für Cloud und Innovation von ING und Google Cloud
Wenn es um die digitale Transformation geht, ist kaum ein Bereich so komplex wie die Finanzdienstleistungsbranche. Die Verantwortlichen in dieser Branche müssen trotz sich rasant verändernder regulatorischer und Compliance-Anforderungen Veränderungen voranbringen, Daten verfügbar machen und das Wachstum beschleunigen. Die Fachkräfte benötigen neue Tools, die ihnen dabei helfen, agilere innovationsfreundliche Umgebungen zu schaffen.
In unserem letzten Finanzdienstleistungen-Webinar haben wir mit Experten von ING und Google Cloud über das Tempo bei Cloud- und Innovationsthemen gesprochen. Unsere Gäste waren Jerome Tagliaferri, Product Owner für ELK-as-a-Service bei ING, und Özgür Kuru, Customer Engineer und Nordic Data Management Practice Lead bei Google Cloud.
Die Diskussionsrunde hat mehrere wichtige Punkte zur Sprache gebracht und Empfehlungen gegeben – in diesem Blogpost erwähnen wir nur einige davon.
Vertrauen ist das A und O
Özgür Kuru von Google Cloud verwies darauf, dass die Finanzdienstleistungen eine Branche sind, „die auf Vertrauen basiert. Das bedeutet, dass die Daten jederzeit sicher, zugänglich und zuverlässig sein müssen“. Jeder Moment der Angreifbarkeit kann zu einer schweren Rufschädigung für das betroffene Finanzinstitut führen. „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – die Security darf auf keiner Ebene vernachlässigt werden“, so Özgür.
Wie lässt sich ein Vertrauensumfeld schaffen, ohne die Kreativität einzuschränken? Grundvoraussetzung ist, dass man sich bereits in der Frühphase der Entwicklung eines Dienstes Gedanken über Vertrauen und Security-Belange macht. „Wenn diese Dinge nicht von Anfang an bedacht werden, wird es im weiteren Verlauf große Probleme geben“, gab Jerome Tagliaferri von ING zu bedenken. Die Tools und Prozesse, die er bei ING entwickelt, haben viel mit Vertrauen als Herzstück zukünftiger Entwicklung zu tun. Er wies darauf hin, dass Vertrauen zum Beispiel durch die frühzeitige Schaffung von Kommunikationskanälen erreicht werden kann, um die herum dann die Architektur entwickelt wird. „Je mehr sich das in die Technologie selbst einbetten lässt, umso einfacher wird es für Endnutzer und hoffentlich auch für den Dienstanbieter“, so Jerome.
Die Diskussionsteilnehmer waren sich auch alle darin einig, dass es zwar wichtig ist, dass Tools und Prozesse einfach handhabbar und verständlich sind, aber dass bei dem, was unter der Motorhaube passiert, eine Menge Nuancen nötig sind. „Die Vertrauensdimension ist für uns sehr wichtig – wir möchten das Ganze einfach halten, ohne dabei die Komplexität zu ignorieren. Wir bei Elastic investieren da viel Arbeit rein“, berichtete Arno van de Velde von Elastic.
„Information Overload“ ist real, lässt sich aber in den Griff bekommen
Die meisten Leute in der Branche, ganz gleich, was ihre Rolle ist, werden bestätigen können, dass sie mit einer Flut von Informationen überschüttet werden. Die Kosten für die Datenspeicherung sind zwar in den letzten Jahren drastisch gesunken, aber die Verarbeitung der Daten kann immer noch recht kostspielig sein. Die wichtigsten Kostenfaktoren sind jedoch nach wie vor die Zeit und die Ressourcen, die durch den „Information Overload“ beansprucht werden – und vor allem die Unfähigkeit, die vielen Daten in Erkenntnisse zu verwandeln. Laut Morten Fanø von Elastic besteht „die größte Hürde“ darin, „von Daten zu Informationen zu aktuellen Erkenntnissen und Entscheidungen zu gelangen“.
Es gibt aber einige ausgezeichnete Möglichkeiten, den größten Teil Ihrer Daten zu erfassen, ohne dabei unter der Informationsflut zu ersticken. So empfiehlt Özgür, Metadaten mehr Aufmerksamkeit zu schenken: „Metadaten werden immer wichtiger. Wer sich Metadaten aus mehreren Quellen beschafft, kommt mit dem ‚Information Overload‘ besser zurecht.“ Es reicht aber nicht nur, sich die Daten selbst anzusehen, sondern es ist auch wichtig, Tools zu verwenden, die bei der Vereinfachung der Daten helfen. Jerome gab dazu den Rat, zur Lösung des „Information Overload“ diesen in die Software selbst einzubetten. „Stellen Sie Tools und Funktionen zur Verfügung, um mehr Qualität aus Ihren Daten herauszuholen“, so Jerome.
Ausschöpfung des Potenzials von Logs
Für viele Kunden aus der Finanzdienstleistungsbranche ist die Verwaltung der in Logs aufgezeichneten Daten in erster Linie etwas, was sie aus Regulierungsgründen machen müssen. Wer sich mit der Technologieseite auskennt, weiß jedoch, dass irgendwann der Punkt kommen wird, wo man auf diese Logdaten zugreifen muss, um ein bestimmtes Problem oder einen Anwendungsfall zu lösen. Für eine maximale Ausschöpfung des Potenzials von Logs empfiehlt Jerome sich mit Kategorien zu beschäftigen: „Denken Sie zunächst über Ihren Anwendungsfall nach. Besorgen Sie sich eine Lösung, die es Ihnen erlaubt, bestimmte Logdaten für später zu speichern“, so Jerome. „Überlegen Sie, was Sie wirklich brauchen und was Sie wirklich möchten.“ Özgür stimmt zu: „Manchmal weiß man erst, wonach man sucht, wenn man es braucht. Es ist wichtig, Prozesse für die Datenverwaltung mit ausgereiften Aufbewahrungs-, Archivierungs- und Löschrichtlinien zu haben, und Cloud-Technologie bietet heute genau das. Zur Optimierung der Kosten können die Daten nahtlos in verschiedenen Speicher-Tiers gespeichert werden, abhängig davon, wie häufig Sie auf sie zugreifen müssen.“
Es gibt auch andere Wege, wie Sie für eine bestmögliche Ausschöpfung des Potenzials Ihrer Logdaten sorgen können, zumal sie in Echtzeit erfasst werden. Eine dieser Möglichkeiten sind die Machine-Learning-Funktionen von Elastic. „Zu den neuesten Machine-Learning-Optionen in unserem Angebot gehört die Fähigkeit, ungewöhnliche Lognachrichten zu erkennen. Das ermöglicht es, intelligenter an die Sache heranzugehen und sich vor allem auf diese Nachrichten zu konzentrieren“, erklärte Arno.
Compliance als Innovationstreiber?
Wie bereits erwähnt, gehört es zu den wichtigsten Aspekten bei der Entwicklung neuer Technologie und neuer Prozesse, dass von Anfang an auf Compliance-Belange Rücksicht genommen wird. „Wenn im Vorfeld schon bestimmte Compliance-Vorschriften vergessen werden, wird das Ihnen und Ihrem Team teuer zu stehen kommen“, erläuterte Jerome. Daher holen Technologieexpert:innen und Produktmanager:innen mehr Partner ins Boot, um für eine bessere Abstimmung aller Beteiligten zu sorgen. „Wenn ich als jemand, der im Finanzsektor arbeitet, einen Security Engineer und einen Compliance Engineer an meiner Seite habe, kann ich dadurch viel Zeit, Geld und mehr sparen“, so Jerome.
Nach einhelliger Auffassung aller Diskussionsteilnehmer gibt es auch noch einen anderen Weg, sich dem Thema Compliance anzunähern. Branchenexpert:innen, die neue Produkte nach den regulatorischen Vorgaben entwickeln, arbeiten tatsächlich für die Zukunft. „Es mag paradox klingen, aber regulatorische Herausforderungen beschleunigen die Innovation. Sie führen zu sehr aktiven Gesprächen mit dem Produktmanagement und wir verbringen viel Zeit und Innovationskraft damit, die Einhaltung der regulatorischen Vorgaben für jeden so einfach wie möglich zu gestalten“, erläuterte Özgür. Morten sieht das auch bei vielen Elastic-Kunden. „Viele Kunden, die bei der Einhaltung regulatorischer Vorgaben ganz vorn dabei waren, sind jetzt in der Lage, ihre Workloads recht schnell in die Cloud zu verlagern.“
Google Cloud und Elastic – zusammen besser
Google Cloud und Elastic verbindet eine langjährige Beziehung, die es Kunden erlaubt, die innovativen Dienste von Google zu nutzen und gleichzeitig von den suchebasierten Lösungen von Elastic zu profitieren. Google bietet die perfekte Grundlage für Open-Source-Technologien und macht es möglich, dass Elastic-Dienste in 17 GCP-Regionen bereitgestellt werden können. Elastic auf Google Cloud profitiert von nahtloser Abrechnung, vollständig verwalteten Diensten, Best-in-Class-Security und kritischen Elastic-Suchfunktionen.
Die einfache Integration ist ebenfalls ein großer Vorteil, versetzt sie Kunden aus dem Bereich der Finanzdienstleistungen doch in die Lage, das Maximale aus ihren Daten herauszuholen. „Daten aus den verschiedensten Quellen und in den verschiedensten Formaten müssen in Blitzgeschwindigkeit analysiert werden, weshalb die Finanzdienstleistungsbranche eine datenintensive Branche ist. Das macht die Zusammenarbeit von Elastic und GCP so wertvoll“, so Özgür. „Man denke nur an Anwendungsfälle wie ESG (Environmental, Social, & Governance) oder KYC (Know Your Customer), wo die numerische Analyse mit Erkenntnissen aus Nachrichtenquellen kombiniert werden muss.“ In diesen Szenarien kann die Nutzung des Potenzials von Elastic mit Diensten von Google Cloud, wie BigQuery, sehr dabei helfen, zusätzliche Einblicke in Ihre Daten zu gewinnen.